[Mac + Schule] Unterrichtsplanung und -dokumentation mit Notebook

[UPDATE 06.01.2016] Notebook ist nicht länger erhältlich, die Entwicklerfirma Circusponies hat die Entwicklung eingestellt und ist wohl pleite („no longer in business“).

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Screenshot der Website von Circusponies am 06.01.2016


Schon während des Referendariats habe ich Jochen Lüders Erfahrungen und Materialien intensiv studiert und in vielen Bereichen für mich adaptiert. Sein Konzept der Unterrichtsvorbereitung mit Stundenzetteln hat mir ebenfalls einige Anregungen geliefert.

Neulich hat Claudia Börger in Jochens Blog ihr System der Jahres- und Unterrichtsplanung vorgestellt. Dieser Beitrag war für mich Anlass, mein eigenes System noch mal zu reflektieren und zu verfeinern.

Gleichzeitig bekomme ich immer wieder Anregungen von Kollegen bezüglich der (digitalen) Werkzeuge, welche diese einsetzen. So zum Beispiel von René Schepplers digitalem Arbeitsalltag und auch von Felix Schaumburgs Werkzeugkiste. Der jüngste Beitrag von Felix thematisiert seinen Workflow im Lehrerzimmer und hat einen regen Austausch angestoßen.

In diesem Beitrag möchte ich aus beiden „Anregungspools“ schöpfen und ein Werkzeug vorstellen, das ich inzwischen sehr intensiv für die Jahres- und Unterrichtplanung nutze: Notebook von Circusponies Software.

Ich habe Notebook schon einmal vorgestellt, damals als „Alleskönner“, der mir in den unterschiedlichsten Kontexten zur Verfügung steht. Heute soll es nur um die Funktion der Unterrichtsplanung gehen. Diese ist mit Notebook sehr flexibel möglich und hat sich bei mir u.a. in Anlehnung an Jochens und Claudias Ideen (s.o.) ergeben.

Funktionsprinzip von Notebook

Notebook stellt sich wie ein papierner Notizbuch dar. Man hat einzelne Seiten, Trennblätter und ein Inhaltsverzeichnis. Die Seiten können in beliebigen Hierarchien strukturiert und untereinander verlinkt werden.

Auf einer Seite kann Text entweder in „Zellen“ (das sind hierarchische Ebenen) oder frei platziert werden. Text in Zellen kann automatisch formatiert werden, je nachdem, auf welcher Hierarchieebene er steht (so dass z.B. die oberste Textebene größere Schrift erhält als eine weiter unten eingeordnete Zelle mit Text).

Ich benutze pro Klasse und Fach jeweils eine Notebook-Datei. Damit ist sichergestellt, dass der Inhalt nicht ausufert und dass die inhaltliche Struktur überschaubar bleibt. Eine Vorlagendatei, welche die Struktur meiner Planung verdeutlicht gibt es hier zum Download: unterricht-vorlage.nb (.nb Datei als .zip).

Jahresplanung

Für die Jahresplanung erstelle ich eine Seite, deren oberste Zellebene die Phasen zwischen den Ferien sind. Die nächste Ebene sind die Wochen und darunter die Einzelstunden. Die Wochenebene wird automatisch nummeriert, so dass ich gleich sehe, wie viele Wochen zwischen zwei Ferienblöcken zur Verfügung stehen.

Eine kleine „Haftnotiz“ dient während des Schuljahres dem Überblick, in welcher Woche ich mich gerade befinde.

Struktur des Unterrichts

In manchen meiner Fächer (z.B. Erdkunde) lege ich mir im Vorfeld eine Unterrichtsstruktur mit nummerierten Überschriften zurecht. Das hilft sowohl mir als auch den Schülern, während des Schuljahres den Überblick zu behalten. Hierbei ist die automatische Nummerierung von Notebook hilfreich. Ich stelle einmal das Schema ein, das beim Nummerieren verwendet werden soll (hier: dezimal) und dann werden die Überschriften automatisch aufgrund ihrer Position in der Struktur korrekt durchnummeriert. Wenn ich eine Überschrift umsetze (einfach per drag & drop) wird die Nummerierung automatisch angepasst.

Diese Strukturierung mache ich z.B. in Englisch nicht, weil dort die einzelnen Themen nicht so stark gegliedert sind.

Unterrichtsplanung und Dokumentation

Jede Unterrichtsstunde bekommt eine eigene Seite. Darauf steht das Datum und die automatische Formatierung habe ich so eingerichtet, dass die oberen Ebenen größer und deutlicher dargestellt werden. Damit ergibt sich auch visuell die Grobgliederung einer Stunde in die einzelnen Phasen.

Mit eckigen Klammern lege ich grob die angestrebte Dauer einer Phase fest. Grün hinterlegte Zellen (einfach mit der Funktion „Markierstift“ anzustreichen) erinnern mich daran, welchen Text ich an die Tafel schreiben möchte.

Der in der Abbildung erkennbare Link verweist auf eine Datei in DevonThink. Dort kann man für jede Datei eine system-interne URL kopieren. Wenn ich diese in Notebook einfüge, erhalte ich mit einem Klick das Material, das in der betreffenden Stunde zum Einsatz kommt. Wenn man die Dateien ganz normal im Finder verwaltet, kann man sie einfach per drag & drop einfügen (entweder verlinken oder in das Notebook kopieren).

Die Notebookseite mit der Planung einer Stunde drucke ich entweder aus oder ich habe den Laptop während des Unterrichts geöffnet auf dem Pult stehtn.

Die „Haftnotizen“ nutze ich, um während oder nach der Stunde Änderungen zum geplanten Verlauf zu notieren.

Gesamtstruktur

Die drei angesprochenen Bereiche können in Notebook sehr einfach und elegant miteinander verknüpft werden. Man kann zwischen zwei Zellen oder auch einer Zelle und einer Seite einen Link anlegen. Dazu drückt man einfach die Tastenkobination STRG + ALT und klickt zunächst den ersten „Linkpartner“ an, wechselt dann zum zweiten und klickt dort nochmal. Notebook zeigt durch ein rundes Pfeil-Icon an, dass man einen Link erzeugt hat.

Auf diese Weise verlinke ich jeden Eintrag in der Jahresplanung mit der entsprechenden Seite der Unterrichtsstunde. Wenn in einer Stunde ein neues Thema (d.h. eine neue Überschrift) vorkommt, verlinke ich diese zusätzlich auf die Seite mit der Unterrichtsstruktur. Damit habe ich jederzeit den Überblick über die aktuelle Position sowohl in der zeitlichen Planung als auch in der inhaltlichen Struktur.

Das klingt jetzt nach einer Menge Arbeit während der Vorbereitung. Aber das Verlinken ist z.B. in wenigen Sekunden erledigt.

Der folgende Mini-Screencast zeigt diesen Vorgang.

Fazit

Das beschriebene Vorgehen wende ich in Fächern/Kursen an, in denen die Unterrichtsthemen komplex und stark strukturiert sind. Hier im Beispiel der Neigungskurs Erdkunde in der Kursstufe. Wenn weniger intensive Planung erforderlich ist, kann man das System beliebig vereinfachen, z.B. indem der Stundenzettel einfacher gehalten ist oder die Seite mit der Unterrichtsstruktur wegfällt.

 

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