Facebook mit Gesichtserkennung

Facebook hat als neuestes »Feature« eine automatische Gesichtserkennung aktiviert. Natürlich standardmäßig eingeschaltet und erst nach der Aktivierung und nach ersten Protesten zugegeben. Derlei respektloser Umgang mit der Ware ist ja üblich.

Maik Riecken sieht zu Recht den Damm gebrochen und deutet erste Szenarien an. Bei Richard Gutjahr gibt es eine ausführliche Anleitung, wie man die Funktion teilweise unterdrücken kann Anleitung, wie man die Funktion abschaltet (ganz Abschalten kann man das nicht, die Erkennung scheint grundsätzlich immer durchgeführt zu werden – Dank an Maik für den Hinweis).

Die Sicherheitsfirma Sophos hat einen offenen Brief an Facebook geschrieben, in dem sie u.a. fordert, dass solche datenschutzrechtlich relevanten Funktionen künftig per opt-in und nicht per opt-out eingebaut werden.

Nützen wird das nichts. Die zunehmende öffentliche Verbreitung der Nutzerdaten ist einfach zu lukrativ als dass man sich von abstrakten Idealen wie Respekt oder Privatsphäre davon abhalten lassen könnte. Der Markt belohnt die Aneinanderreihung solcher Verstöße fürstlich.

Wie geht man damit in der Schule um?

Vielleicht hilft es ein kleines bisschen, ein Bewusstsein für die Ziele und Absichten von Facebook zu schaffen. Dafür habe ich hier eine Materialsammlung über Facebook angelegt. Meiner Erfahrung nach wird sich aber kaum ein Mensch unter Zwanzig durch abstrakte Warnungen seiner Lehrer davon abhalten lassen, sich auf Facebook zu begeben. Wie er sich dort verhält, kann man vielleicht ein wenig beeinflussen. Das Material hilft vielleicht dabei.

Als weitere Möglichkeit sehe ich wie Maik: Man muss seine eigene Online-Identität positiv ausgestalten, damit sie nicht von anderen gestaltet wird. Nur so hat man zumindest einen Funken Kontrolle darüber.

Schöne Aussichten.

 

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