Den Klimawandel begreifen

In knapp drei Wochen findet in Durban eine weitere Klimakonferenz der Vereinten Nationen statt. Wie schon in Kopenhagen ist auch dieses Mal kein nennenswertes Ergebnis zu erwarten. Man hat sich wohl inzwischen damit abgefunden, dass die Prävention des Klimawandels bzw. seine Eindämmung auf das so genannte 2-Grad-Ziel – eine Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur um maximal 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau – nicht mehr realistisch ist. Zu unterschiedlich sind die Interessen der verschiedenen Staaten, zu schmerzhaft die kurzfristigen Einschnitte, zu vage die langfristigen Konsequenzen.

Aktuelle Artikel zum Klimawandel

Die folgenden Artikel können es Schülern ermöglichen, die Dimensionen des Klimawandels zu begreifen. Oftmals fehlt meiner Erfahrung nach das Verständnis dafür, was dieser Wandel bedeutet. »2 Grad wärmer« klingt ja nicht bedrohlich. Es wird oft nicht erkannt, dass das natürlich weitreichende Folgen hat.

Die Grenzen der Klimapolitik

Vergangene Woche beklagten Forscher des MIT einen »alarmierenden Trend«: Obwohl die wissenschaftlichen Erkenntnisse über den Klimawandel immer sicherer würden, gehe es in der öffentlichen Wahrnehmung genau anders herum – Umfragen verraten eine deutlich gestiegene Skepsis gegenüber dem Klimawandel.
Die Grenzen der Klimapolitik

Rasanter CO2-Anstieg schockiert Klimaforscher

Doch die herrschende Gleichgültigkeit steht im krassen Gegensatz zu den düsteren Fakten: Nach neuesten Berechnungen des US-Energieministeriums steigt der CO2-Ausstieg rasant: 1900 Millionen Tonnen mehr Treibhausgas quoll im vergangenen Jahr aus Schornsteinen, Auspuffen oder Ackerflächen.
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»Wir liegen damit oberhalb unserer Szenarien, mit denen wir die weitere Erwärmung der Erde berechnen«, warnt Marotzke. »Ich kann nur hoffen, dass angesichts dieser neuen Zahlen das Gefühl der Müdigkeit verfliegt.«
Rasanter CO2-Anstieg schockiert Klimaforscher

EU sieht Bedrohung durch Klimawandel für Menschen

Allein in den vergangenen 25 Jahren habe die durchschnittliche Erwärmung der Meere zehnmal so schnell zugelegt, wie im letzten Jahrhundert. Während weltweit ein Temperaturanstieg von im Schnitt 2 Grad Celsius an der Wasseroberfläche bis zum Ende des 21. Jahrhunderts erwartet werde, soll sich die Nordsee um 1,7 Grad erwärmen, die Ostsee jedoch um 2 bis 4 Grad.
In dem wärmeren Wasser verbreiten sich ›gefährlichste bakterielle Krankheitserreger‹.
EU sieht Bedrohung durch Klimawandel für Menschen

Leben mit dem neuen Stress

Der Klimawandel hat seine eigene Normalität, etwas, das der Katastrophe schon begrifflich völlig fremd ist.
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Klimawandel, das ist der Hunger am Horn von Afrika, die Überschwemmung in Bangkok, das sind einige Hundert Tote hier, einige Tausend dort, hier ein Millionenschaden, dort einer. Und das ist vor allem die Gewissheit, dass es so weitergeht. Anders gesagt: Klimawandel ist eine besondere Art von Stress.
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Man kann Deiche um einen Meter aufstocken, aber man wird es wohl im Bewusstsein tun müssen, dass nach diesem Meter noch einer kommt. Und noch einer. Selbst für das reiche Deutschland wird das nicht einfach. Für das arme Thailand wird es erheblich schwerer. Und größer noch als für Thailand ist die Flutgefahr für Bangladesch, das pro Kopf gerade einmal ein Achtel der thailändischen Einkünfte erwirtschaftet.
Leben mit dem neuen Stress

Klimawandel: Falls ihr glaubt, anpassen wird einfacher…

Denn obwohl die Veränderungen durch den Klimawandel in den nächsten 20 Jahren gering sein werden, beziehen sie sich auf einen Teil des Klimas, der uns betrifft wie kaum ein anderer: Den Wasserhaushalt. Und gerade hier haben selbst geringfügige Änderungen gravierende Auswirkungen.
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Dieser mehrfache Hebeleffekt ist der Grund, weswegen wir diesen Aspekt des Klimawandels [Schwankungen der Nahrungsmittelpreise aufgrund von Veränderungen im Wasserhaushalt] als erstes zu spüren bekommen: Nicht nur reagiert die Landwirtschaft empfindlich auf vergleichsweise geringe Änderungen in den Niederschlägen, die Lebensmittelpreise reagieren heutzutage recht heftig auch auf kleine Störungen – und die politische Lage in weiten Teilen der Welt hängt ihrerseits empfindlich vom Preis einiger Grundnahrungsmittel ab. Und wenn eine Region dann mal zwei, drei vier Jahre weniger Regen bekommt als erwartet, geht auch vor Ort der Ärger los.
Klimawandel: Falls ihr glaubt, anpassen wird einfacher…

Globale Erwärmung in Aktion: Der Pine-Island-Gletscher in der Antarktis und seine Eisberge

Mitte Oktober haben die Wissenschaftler den Pine-Gletscher überflogen. Der ist enorme 250 Kilometer lang und knapp 2 Kilometer dick. All dieses Eis fließt ins Meer und das immer schneller: Zwischen 1996 und 2007 wurde der Gletscher um 42 Prozent schneller. Er verliert mittlerweile mehr Eis, als durch Schneefall nachgeliefert wird; 46 Gigatonnen Eis pro Jahr schmelzen. Das ist bedenklich, nicht nur, weil dieser Gletscher sehr viel Eis enthält, das – wenn es schmilzt – den Meeresspiegel merkbar erhöhen würde, sondern auch deswegen weil ein Schmelzen des Pine-Island-Gletschers das ganze westantarktische Eisschild destabilisieren könnte. An solchen Gletschern sieht man die Effekte der globalen Erwärmung besonders deutlich und es lohnt sich, sie möglichst genau zu erforschen. Dabei haben die Wissenschaftler von IceBridge einen gewaltigen Riss im Gletscher gefunden. Er ist fast 30 Kilometer lang, im Durchschnitt 70 Meter breit und 60 Meter tief:
Globale Erwärmung in Aktion: Der Pine-Island-Gletscher in der Antarktis und seine Eisberge

Tonga in der Nordsee

Die Folgen des Klimawandels bereiten nicht nur Mommsen und den Küstenschützern Kopfzerbrechen. Sie werden Deutschland von Flensburg bis zu den Alpen treffen. Klimaforscher sind sich sicher, dass die Winter feuchter und die Sommer trockener werden. Die mittleren Jahrestemperaturen könnten bis Ende des Jahrhunderts um vier Grad steigen. Dann wird es in den Innenstädten im Sommer unerträglich heiß, auf den Feldern fehlt der Regen, es drohen Gewitter, Stürme, Sturmfluten und Überschwemmungen.
Tonga in der Nordsee

Denkbare Aufgaben für die Erarbeitung des Themas

  1. Suche DREI Artikel aus und bearbeite sie entsprechend der Aufgabe I.a für Zeitungsartikel.
  2. Suche Dir aus den dreien EINEN aus, den Du zusätzlich anhand von Aufgabe I.b bearbeitest.

Anschließend kann man die Ergebnisse im Unterricht zusammen tragen, visualisieren, diskutieren und vertiefen.

 

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