Carol Dweck: Mindset

Wer schon ein Mal in einer Notenkonferenz war, kennt wahrscheinlich die Situation, dass dort Dinge über die Leistungen und das Verhalten eines Schülers berichtet werden, die so gar nicht zu dem passen wollen, was man selbst von diesem Schüler kennt. Bei der Suche nach Erklärungen für solche Unterschiede kommt man unter Umständen auch zu der Erkenntnis, dass offenbar die Art, wie man selbst mit dem Schüler umgeht und welches Bild man von ihm hat, einen erheblichen Einfluss darauf haben, welche Leistungen dieser erbringt (und wie er sich verhält, aber dieser Aspekt ist weniger »erstaunlich«). Es gibt im schulischen Kontext immer Weiter lesen …

Umfrage zum Klimawandel im Unterricht

Neulich habe ich eine Anfrage von Johanna Sophie Vogt erhalten, die über Communication of Climate Change in Education promoviert. Sie führt unter anderem eine Umfrage unter Lehrern durch, um mehr über die Umsetzung des Themas »Klimawandel« im Unterricht zu erfahren. Hier Ihr Infotext zu der Befragung: Klimawandel ist ein aktuelles und wichtiges Thema. Die Auswirkungen werden immer präsenter. Daher ist es wichtig, die nachfolgenden Generationen vernünftig auf die Herausforderungen vorzubereiten. Es gibt viele Probleme, die bei der Vermittlung von Wissen über Klimawandel auftreten, z.B. Unsicherheit der Situation, Verschiedene Aspekte (Natur und Umwelt, Wirtschaft, Religion etc.). Viele Barrieren bei der Klimawandel-Kommunikation Weiter lesen …

Den Klimawandel begreifen (2)

Vielleicht wird das eine Artikelserie, jedenfalls gibt es hier mal wieder einige Materialien, die meines Erachtens das Verständnis des Klimawandels erleichtern können. Einige sind schon etwas älter, aber nach wie vor informativ. NASA Finds 2011 Ninth-Warmest Year on Record Die NASA hat einige Daten zur Entwicklung der Oberflächentemperaturen seit 1880 veröffentlicht. 2011 gehört demnach zu den zehn wärmsten Jahren in diesem Zeitraum. Damit liegen neun der zehn wärmsten Jahr seit 1880 im 21. Jahrhundert. »We know the planet is absorbing more energy than it is emitting,« said GISS Director James E. Hansen. »So we are continuing to see a trend Weiter lesen …

RNA mit Hormonwirkung

Bei Pflanzen und Tieren entwickeln sich aus gleichartigen Stammzellen verschiedenartige Gewebe. Dazu ist eine chemische Kommunikation der Zellen nötig, die über die Position im Organismus informiert. Jetzt hat ein internationales Forscherteam erstmals nachgewiesen, dass bei Pflanzen kleine Nukleinsäuremoleküle, die Mikro-RNAs, eine wichtige Funktion als Botenstoffe haben. Während der Entwicklung der Wurzel setzt eine Zellschicht Mikro-RNAs frei, die in einer anderen Zellschicht bestimmte Gene hemmen. (Quelle) Mikro-RNAs wirken wie Hormone  

Wie das Hirn beim Lernen Gene einschaltet …

Hirnzellen reagieren auf äußere Reize, indem sie eine bisher unbekannte Art von RNA-Molekülen bilden, welche die Gene aktivieren […] Offenbar stellt die Produktion der eRNAs einen wichtigen Schritt einer Reaktionskette dar, mit der Nervenzellen auf äußere Reize reagieren, vermuten die Forscher. Diese Wirkung auf die Aktivität von Genen ist die Grundlage für Lernprozesse und das Speichern von Erinnerungen. Interessanter Beitrag bei Wissenschaft Aktuell.  

Mythos Teamwork

… ist ein Radio-Beitrag aus der Reihe IQ Wissenschaft und Forschung des Bayerischen Rundfunks. Die ca. 20-minütige Sendung beleuchtet einige Irrtümer über den Nutzen von Teamarbeit und gibt daher auch einige Anregungen für die Gestaltung von Unterricht. Quintessenz: Teamwork kann funktionieren, wird aber oft überschätzt. Mythos Teamwork (Infoseite zur Sendung) Mythos Teamwork mp3-Download (15,6 MB) Den Beitrag hier hören:  

Schlecht lesbare Schrift = schwierige Aufgabe

Die Psychologen Hyunjin Song und Norbert Schwarz vom Department of Psychology der University of Michigan haben heraus gefunden, dass das Schriftbild einer Aufgabe Einfluss darauf hat, wie schwierig die Aufgabe empfunden wird. Außerdem gingen die Probanden eine Aufgabe weniger motiviert an, wenn die Schrift in der Aufgabenstellung schwere lesbar war. Die Association for Psychological Science fasst die Ergebnisse zusammen. Daraus kann man für die Schule die Folgerung ableiten, dass die Gestaltung von Arbeitsblättern und Klassenarbeiten sich positiv oder negativ auf die Motivation und eventuell sogar den Erfolg der Schüler auswirken kann. Das ist ein Grund, warum Lehrer zumindest grundlegende Kenntnisse Weiter lesen …

Bewertung von Bewertungen

Wo liegen nach [sic] die Tücken einer Bewertung von Unterricht? Die Wahrnehmung von Unterricht ist immer auch eine Frage der Perspektive. Lehrer haben einen anderen Blick auf die Qualität von Unterricht als die Schüler oder die Schulbehörde. Bewertet werden darf zudem nicht nur die Oberfläche des Unterrichts, sondern auch die Tiefenschichten. Also: Wie verstehensorientiert ist ein Unterricht? Wird Anstrengung belohnt? Werden Schwächere beim Lernen unterstützt? Das alles ist wichtiger als die Anzahl der Theater- und Sportprojekte oder der Umfang der Computerausrüstung, die die Schule zwar nach außen hin in ein gutes Licht rücken, aber über die Unterrichtsqualität gar nichts sagen. Weiter lesen …

Das finnische Erfolgsgeheimnis …

… ist der Titel eines Interviews mit Anne Overesch in der ZEIT. Frau Overesch hat für ihre Doktorarbeit die finnische und die deutsche Schulpolitik miteinander verglichen. Ihre Aussagen unterscheiden sich erfreulich vom verbreiteten Bildungskrakehlen (“… daher fordern wir …“, „… hier zeigt sich ganz klar …“) — unter anderem, weil sie immer wieder relativiert und auf den gesellschaftlichen und sozialen Kontext als Einflussfaktoren des Bildungswesens hinweist. Das finnische Erfolgsgeheimnis  

Gut investierte Zeit

Wenn der Arbeitsaufwand für die Schule zunimmt, reagieren viele Eltern und Schüler damit, Freizeitaktivitäten zu reduzieren: Klavierstunden streichen, kein Fußball mehr, nicht mehr reiten. Das ist keine gute Idee. Wer sich und seinen Arbeitstag als Erwachsener schon mal kritisch analysiert hat, weiß um den Wert solcher Aktivitäten. Sie machen den Kopf frei, „füllen die Akkus wieder auf“, geben neue Energie für die Arbeit oder die Schule. Natürlich „kosten“ sie auch Zeit, doch die ist gut investiert. Nach zwei Stunden Ausgleich durch Sport oder Musik ist man deutlich leistungsfähiger als wenn man die ganze Zeit über an der Arbeit geblieben wäre. Weiter lesen …

Schlechtes Zeugnis für Schulbücher?

Die Stiftung Warentest hat deutschen Schulbüchern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. In den gestesteten Geschichts- und Biologiebüchern träten sowohl inhaltliche als auch didaktische Fehler gehäuft auf, so dass nur wenige Bücher uneingeschränkt zu empfehlen seien. Ich habe des Test nicht ausführlich gelesen — schon deshalb nicht, weil ich solche Tests von „unabhängigen Experten“ für nur mäßig aussagekräftig halte. Die Stellungnahme des Verbandes der Bildungsmedien lässt außerdem darauf schließen, dass auch beim Test selbst Fehler gemacht wurden, derer man sich zumindest bewusst sein sollte, wenn man sich ein Urteil über die Qualität der Schulbücher bilden möchte.  

Schüler tun ihren Job

Eine Studie hat sich über mehrere Jahre damit beschäftigt, welche Anforderungen Schüler während des Unterrichts zu bewältigen haben. Ein Ergebnis ist, dass viele von ihnen nach zwei bis drei Jahren an der weiterführenden Schule professionelle Strategien entwickelt haben, um den Anforderungen des Lehrers und der Peer-Group „Klasse“ gerecht zu werden. Näheres berichtet die taz.  

Stress stört

Eine neue Studie belegt den negativen Einfluss von Stress gerade auf überdurchschnittlich Begabte. Die Probanden fielen auf ein durchschnittliches Leistungsniveau zurück, wenn sie Aufgaben unter Stress lösen mussten. In stressfreien Umgebungen konnten sie ihre Talente besser zur Geltung bringen. Details bei Wissenschaft Aktuell  

Shakespeares psychiatrische Fähigkeiten

Was man beim Literaturstudium von Shakespeare schon weiß oder zumindest ahnt, hat nun auch ein Naturwissenschaftler bestätigt: Shakespeares Werke enthalten weit mehr als nur „Geschichten“ sondern bilden grundlegende Einsichten in die menschliche Natur ab. Unter anderem hatte Shakesepeare offenbar eine gute Beobachtungsgabe für die psychologischen Folgen emotionaler Situation. Der Forscher bestätigt, dass Shakespeare oft schon darstellt, was man heute in der Psychiatrie als Fakten anerkennt. Hier der Volltext der Meldung (aus dem Newsletter von Wissenschaft Aktuell) Shakespeares Dramen als Psychiatrie-Lehrbuch [Medizin/Literaturwissenschaft] Bristol (Großbritannien) – William Shakespeare (1564-1616) hat schon bemerkenswert genau gewusst, dass starke Gefühle mit bestimmten körperlichen Reaktionen einhergehen. Weiter lesen …