Die dunkle Seite der Digitalisierung kommt in der Schule zu kurz

Die schulische Auseinandersetzung mit den negativen Aspekten digitaler Mediennutzung ist dringend geboten, damit Schülerinnen und Schüler das positive Potential digitaler Medien erfahren können, ohne Schaden zu nehmen. Gerade digital-affine Lehrerinnen und Lehrer können negative Aspekte glaubwürdig thematisieren und sollten dies daher im Sinne einer umfassenden Medienkompetenzentwicklung regelmäßig tun. Weiter lesen …

Bücher über die Schattenseiten der Digitalisierung

Die Digitalisierung ist ein komplexes technologisches und gesellschaftliches Phänomen. Entsprechend wird viel darüber debattiert, werden viele Heilsversprechen gemacht und gleichzeitig unzählige Klagen darüber geäußert. Wie alle großen technologischen Transformationen bringt auch diese viel Gutes und viel Destruktives hervor und da wir mitten in der Transformation leben, ist die Beurteilung der Entwicklungen nicht immer leicht. Im schulischen Kontext herrschte vor einigen Jahren noch eindeutig die „Erhobener Zeigefinger“-Haltung vor. Viele Lehrer/innen warnten vor digitalen Medien und ihren negativen Folgen. Meinem Eindruck nach beruhten viele dieser Warnungen nicht auf umfassender Beschäftigung oder gar eigener Erfahrung mit digitalen Medien, sondern eher auf einer oberflächlichen Weiter lesen …

Muss mein Kind aufs Gymnasium?

Muss mein Kind aufs Gymnasium?, fragt Christian Füller im Titel seines Buches – und als Leser weiß man natürlich schon bevor man mit der Lektüre beginnt, dass die Antwort nicht „Ja“ lauten wird. Wie sie am Ende lautet, ist allerdings nach der Lektüre des Buches auch nicht ohne weiteres klar. Es geht in dem Buch zwar auch um die Frage, welche Schulform im individuellen Fall die richtige sein könnte, aber es ist nicht – wie der Titel und auch der Untertitel „Bildungserfolg ohne Druck“ vermuten lassen – ein Ratgeber für Eltern, die sich diese Frage stellen. Stattdessen skizziert Füller die historische und aktuelle Weiter lesen …

Fakten statt Bauchgefühl – Für ein Weltbild, das zur Welt passt: Hans Roslings Buch „Factulness“

Neulich las ich einen Artikel bei Perspective Daily, in dem der Soziologieprofessor Holger Lengfeld davon berichtet, dass der Zusammenhalt der Menschen untereinander in Europa durchaus nicht so schlecht sei, wie man das gemeinhin empfinde (Europa ist solidarischer, als du denkst. Hier sind 4 Beweise). U.a. sagt Herr Lengfeld in diesem Interview auf die Frage, warum solche positiven Signale wenig wahrgenommen würden, Folgendes: Ich habe eine Vermutung. Da ich mich als empirischer Sozialforscher verstehe, betone ich, dass ich dafür keine Belege habe. Mir scheint aber, dass es eine schweigende Mehrheit gibt. Und diese schweigende Mehrheit wird bei der heutigen Krisenbetrachtung überhaupt Weiter lesen …

Mit Kindern über angemessene Mediennutzung sprechen

Die Frage, wie viel und oft man digitale Medien nutzen sollte, beschäftigt mich in letzter Zeit immer mehr. Zum einen deshalb, weil meine eigenen Kindern langsam in ein Alter kommen, in dem die Einschläge diesbezüglich näher kommen: Freunde und Klassenkameraden haben immer häufiger schon Geräte, man muss also aushandeln, welche Regeln gelten und welche Pensen sinnvoll sind. Außerdem bin ich gerade Klassenlehrer in einer siebten Klasse – das ist ein Alter, in der die Nutzung v.a. des Smartphones bei einigen deutlich anzusteigen scheint und in dem einige Schüler/innen auch schon jenseits jeglicher Kontrolle durch die Eltern digital aktiv sind. Entsprechend Weiter lesen …

Turbo-Digitalisierung – Schnell vorwärts oder doch lieber mal anhalten und zurück schauen?

Maik Riecken schreibt in seinem sehr lesenswerter Artikel „Mehr ‚Wir‘ wagen“ unter anderem davon, dass es mitunter schwierig sein kann, als digital vernetzter Lehrer über die Grenzen der Digitalisierung öffentlich zu sprechen: Mir scheint, dass es zunehmend Menschen gibt, die in Bezug auf Lernen in Zeiten der Digitalisierung die Weisheit mit Löffeln gefressen haben, weil sie Geräte, Apps und Tools einsetzen, die andere Lehrkräfte nicht einsetzen. Das erlebe ich genauso und es beschäftigt mich schon eine ganze Weile, daher möchte ich Maiks Beitrag dazu nutzen, meine eigene Perspektive dazu zu notieren. Ein Schlüsselsatz in Maiks Artikel lautet: Ich konnte all Weiter lesen …

#COP21 (12/12) Wie kann ich persönlich auf den Klimawandel reagieren?

Der Klimawandel betrifft uns in vielerleich Hinsicht: Unser gesamtgesellschaftliches Konsumverhalten ist eine seiner Ursachen, unsere individuellen Gewohnheiten können positiver oder negative Beiträge dazu sein, seine Konsequenzen können für uns direkt spürbar sein, wenn wir z.B. in sommerlichen Hitzewellen schwitzen oder in nassen, milden Wintern den Schnee vermissen. Wie können wir mit dem Klimawandel umgehen? Kurz gesagt gibt es zwei Ansätze: Einerseits sollten wir versuchen, mit unserem Verhalten möglichst wenig zur Erhöhung der globalen Mitteltemperatur beizutragen, sprich: Wir sollten uns klimafreundlich verhalten. Diesen Aspekt nennt man Mitigation. Andererseits sollten wir die potentiellen Konsequenzen des Klimawandels in unserer Region kennen und uns Weiter lesen …

#COP21 (5/12) Welche Bücher helfen, den Klimawandel zu verstehen?

Bei komplexen Phänomenen kann es sich lohnen, eine zusammenhängende Darstellung zu lesen anstatt sich das Wissen häppchenweise und unstrukturiert zu erarbeiten. Sprich: Bücher. Zwei, die sich meines Erachtens lohnen: Buch 1 S. Rahmstorf/H. J. Schellnhuber:
 Der Klimawandel – Diagnose, Prognose, TherapieEine der zitierten Pressestimmen bringt es auf den Punkt: „Kleines Büchlein, in dem aber alles steht, was man als eiliger Leser zum wissenschaftlichen (und politischen) Problem Klimawandel wissen muss. Zwei deutsche Koryphäen schreiben so, dass es jeder versteht.“ Buch 2 Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und Harald Welzer (Hrsg.): Zwei Grad mehr in Deutschland. Wie der Klimawandel unseren Alltag verändern wird.Ich finde das Weiter lesen …

#COP21 (4/12) Wie wird sich der Klimawandel in Deutschland auswirken?

„Global Warming“ bedeutet, dass die globale Mitteltemperatur der Erde steigt. Das heißt jedoch nicht, dass es überall auf der Erde gleichmäßig wärmer wird. Das Klima ist eine sehr komplexe Kombination unzähliger Teilprozesse, die auf verschiedene Arten miteinander interagieren. Nicht alle Wechselwirkungen sind schon verstanden. Eine Erwärmung der Erde als ganzes kann sich also regional durchaus unterschiedlich auswirken. Was ist in Deutschland zu erwarten? Das Portal KlimafolgenOnline macht zu dieser Frage konkrete Progonosedaten zugänglich. Ziel des Portals ist es mögliche Folgen des Klimawandels in Deutschland für das Klima, die Land- und Forstwirtschaft, Bereiche der Hydrologie, der Energie, des Tourismus und der Weiter lesen …

[Gelesen] Gerstengarbe/Welzer: Zwei Grad mehr in Deutschland

Von Jahr zu Jahr wird die Ahnung konkreter, dass der globale Klimawandel konkrete Auswirkungen auf jeden einzelnen hat. Neun der zehn bisher wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen lagen im 21. Jahrhundert, 2014 war bisher das wärmste Jahr seit Menschen Temperaturen einigermaßen exakt messen. Dennoch bleibt es schwierig sich vorzustellen, wie genau sich das veränderte Klima auf das Leben und die Gesellschaft in Deutschland auswirken werden. Das Buch Zwei Grad mehr in Deutschland von den Herausgebern Friedrich-Wilhelm Gerstengarbe und Harald Welzer schließt damit eine wichtige Lücke: Der interessierte Leser kann sich hier ein konkretes Bild machen. Ich wünsche diesem Buch Weiter lesen …

Hans Rosling macht die globale Bevölkerungssituation anschaulich

Hans Rosling hat schon viele anschauliche Vorträge über Bevölkerungsentwicklung, Entwicklung und andere verwandte Themen gehalten. Ich setze seine Vorträge regelmäßig in Geographie ein. Ein Grund ist, dass er immer wieder betont, dass es wichtig sei, sich mit den konkreten Daten einer Problemlage zu beschäftigen und nicht aus dem Bauch heraus auf der Basis von Klischees zu urteilen. Außerdem macht er diese Daten anschaulich und verwendet dabei Datenquellen, die auch Lehrern und Schülern offen stehen (siehe Aktuelle Daten (nicht nur) für den Geographie-Unterricht, dort v.a. Gapminder und Google Public Data). Vor einiger Zeit hat er nun einen einstündigen Vortrag veröffentlicht, der Weiter lesen …

Klimawandel, Opfer und Konflikte

In Warschau findet mal wieder eine Klimawandel-Konferenz statt. Was dabei an konkretem politischem Handeln herauskommen wird, ist fraglich. Die Probleme sind seit Jahren bekannt und eklatant, zu entschiedenen Maßnahmen hat das bisher nicht geführt. Im Gegenteil: die Emissionen steigen weiter an. Der Taifun Haiyan hat mit unvorstellbarer Kraft auf den Philippinen gewütet. Über den Zusammenhang zwischen solchen Extremereignissen und dem Klimawandel berichtet Stefan Rahmstorf: Werden Tropenstürme schlimmer? +Updates. Und die SZ erklärt in einfachen Worten die Zusammenhänge zwischen Stürmen und dem Ausmaß der Schäden, die sie anrichten: Ein Klima für Stürme. Außerdem berichtet Stefan Rahmstorf, dass eine neue Studie die Weiter lesen …

Every kid needs a champion

Mal wieder etwas zur Inspiration und zum Nachdenken über die Lehrerrolle. Mal so in den Raum geworfen: Als »Lernbegleiterin« würde sich Rita Pierson sicher nicht verstehen – und das ist auch mir zu passiv. Wir begleiten nicht nur, wir haben viel mehr Einfluss als dieses Wort suggeriert – teilweise im Guten und teilweise im Schlechten. Diesen Einfluss zu ignorieren oder aktiv zu verneinen, hilft nicht weiter.  

Vermischte Links

Wenig Zeit zum Bloggen gerade, aber einige interessante Artikel sind mit in letzter Zeit untergekommen. Marco Maurer berichtet in der ZEIT davon, wie es für ihn war, sich als Arbeiterkind durch das deutsche Bildungssystem zu kämpfen. Gut geeignet, um sich als Lehrer ins Gedächtnis zu rufen, wie weitreichend unsere Beurteilungen (oder sollte man sagen »Urteile«) mitunter sein können. Spektrum.de hat Johannes Streif zum Thema ADHS interviewt. Der Vorsitzende von ADHS Deutschland e.V. betont: ADHS ist keine Modekrankheit und gibt ausgewogene und fundierte Einblicke in die Hintergründe des Krankheitsbildes und der Therapie. Auch hier kommen wieder soziale Unterschiede wie im oben Weiter lesen …

Constanze Kurz, Frank Rieger: Die Datenfresser – Datenschutz als Schullektüre

Kaum ein Schüler an einer weiterführenden Schule ist nicht in einem sozialen Netzwerk angemeldet. Die meisten Lehrer und Eltern sehen das durchaus kritisch, wenn auch oft nur diffus. Wenn man darüber diskutiert, ist das Hauptargument meist der ominöse Personalchef, der irgendwann bei einer Bewerbung mal was finden könnte, was den sich bewerbenden Schüler in einem schlechten Licht erscheinen lassen könnte. Kein sehr überzeugendes Szenario, zumal meiner Erfahrung nach die meisten Schüler inzwischen grundlegende Privatsphäre-Einstellungen einhalten, so dass ihre Profile nicht komplett öffentlich sind. Datenschutz und Privatsphäre sind Konzepte, die für junge Menschen erfahrungsgemäß abstrakt sind und deren Bedeutung sie nur Weiter lesen …

The voices of China’s workers

Die Journalistin Leslie Chang hat ein Buch über Fabrikarbeiterinnen in China geschrieben und einige von ihnen mehrere Jahre lang begleitet. In diesem TED-Vortrag schildert sie ihre Eindrücke und stellt verschiedene Grundannahmen bezüglich der Lebens- und Arbeitsbedingungen dort in Frage. Die Thesen sind kontrovers, aber gerade deshalb eignen sie sich meines Erachtens für den (Oberstufen)-Unterricht über China, globale Disparitäten, Globalisierung und Produktionsabläufe im Rahmen der Wirtschaftsgeographie. Auch ein Blick auf die Kommentare zum Vortrag lohnt sich: sowohl inhaltlich als auch auf der Meta-Ebene der Diskurs-Analyse, denn dort prallen verschiedene Meinungen teilweise begründet, teilweise unbegründet, teilweise sachlich und teilweise extrem unsachlich aufeinander. Weiter lesen …

Carol Dweck: Mindset

Wer schon ein Mal in einer Notenkonferenz war, kennt wahrscheinlich die Situation, dass dort Dinge über die Leistungen und das Verhalten eines Schülers berichtet werden, die so gar nicht zu dem passen wollen, was man selbst von diesem Schüler kennt. Bei der Suche nach Erklärungen für solche Unterschiede kommt man unter Umständen auch zu der Erkenntnis, dass offenbar die Art, wie man selbst mit dem Schüler umgeht und welches Bild man von ihm hat, einen erheblichen Einfluss darauf haben, welche Leistungen dieser erbringt (und wie er sich verhält, aber dieser Aspekt ist weniger »erstaunlich«). Es gibt im schulischen Kontext immer Weiter lesen …

Unterrichtsmaterialien zu Privatsphäre und Datenschutz – Feedback gewünscht

An unserer Schule haben sich einige Kolleginnen und Kollegen zusammen getan, um gemeinsam die Inhalte für den Medienunterricht zu strukturieren und ggf. Neue zu erstellen. Ich war dabei unter anderem für das Thema »Privatsphäre und Datenschutz« zuständig und habe die Materialien dazu in meinem Unterrichtswiki erarbeitet. Ein erste Fassung dieser Unterrichtsmaterialien ist nun so weit fertig gestellt, dass ich sie gerne zur Diskussion stellen möchte. Privatsphäre und Datenschutz Einige Hinweise Ich habe versucht, eine sinnvolle Auswahl an Themen zu erarbeiten. Mich würde unter anderem interessieren, ob aus Eurer Sicht etwas Essentielles fehlt. An vielen Stellen könnte man die Inhalte noch Weiter lesen …

In den Spiegel schauen

Maik Riecken lässt seine »Online-Persona« in den Spiegel schauen und beschreibt, welche Facetten er erkennt. Von Harvestern, Aggregierern, Denkern und Contentern Erhellend für jeden, der sich im Netz bewegt. (Und ich habe mich hiermit – zumindest für diesen Post – in die Rolle des Aggregierers begeben). Lesen!  

Aktuelle Daten (nicht nur) für den Geographie-Unterricht

In letzter Zeit habe ich unter anderem die Themen Wirtschaftsgeographie und Globalisierung in der Kursstufe unterrichtet. Dabei sind einige Datenquellen im Netz sehr nützlich. CIA World Factbook Eine reichhaltige Datenquelle der Amerikanischen CIA, die zu allen Ländern der Welt weitgehend aktuelle Daten in den Bereichen Geographie, Bevölkerung, Regierungsform, Wirtschaft, Kommunikation, Transport und Militär bereit hält. Wolfram alpha (hatte ich schon mal vorgestellt) »Computational Knowledge Engine«, die manchmal wirklich wie eine »Wissensmaschine« anmutet, weil man ihr auch komplexere Anfragen stellen kann, z.B. wie sich das Bruttoinlandsprodukt der bevölkerungsreichsten Staaten der Erde zueinander verhält. Weitere Beispiele: Vergleich von Deutschland, China und Brasilien Weiter lesen …