Wissen, wie man’s macht

Maik Riecken konstruiert eine gelungene Metapher für verschiedene Ansätze, im Bildungssytem innovativ zu sein: Wasmanie ist einer davon. Handwerk der andere. Lesenswert.

Es gibt nichts Gutes, außer: man tut es.
Erich Kästner

Außerdem berichtet Maik in den Verlorenen Links (Punkt 2) davon, dass der Pisaversteher weiß, wie „gute Schule“ geht (viele andere meinen das auch zu wissen) – dass „gute Schule“ aber trotzdem nicht realisiert wird.

Dieses Paradox kennt man aus vielen (Bildungs)Bereichen.

  • Maik erwähnt den Fachleiter, der weiß wie eine gute Stunde aussieht, aber Schwierigkeiten hat, die Kriterien zu nennen.
  • Ich erinnere mich an einen Fachleiter, der ebenfalls in den höchsten Tönen idealisierte, der für mich aber wie ein Kartenhaus zusammenfiel, als ich ihn ein Mal im Unterricht besuchte.
  • In der pädagogischen Literatur gibt es meterweise Beispiele von Leuten, die die tollsten Ideen aus dem Hut zaubern, in deren Lebenslauf aber keine eigene Unterrichtspraxis in der Schule vorkommt.

Mit etwas Übung erkennt man bereits beim Lesen, welche Ansätze selbst erprobt und dadurch fundiert wurden und welche lediglich Gedankengebäude sind. Inzwischen bin ich geneigt, solche reinen Gedankengebäude nur noch im Ausnahmefall ernst zu nehmen. Zwar gibt es selbstverständlich auch gute Ideen von außerhalb der Schule; die „Ich-kann-es besser“-Haltung muss man sich aber erstmal durch eigenes Vormachen verdienen (oder – wenn das nicht möglich ist – zumindest durch profunde Detailkenntnisse und durch das Anerkennen der Komplexität, die Schule und Unterricht auszeichnet). Glücklicherweise gibt es für das eigene Vormachen von Uni/PH-Didaktikern und Bildungsforschern auch Beispiele.

Wissen, wie man’s macht, reicht eben nicht aus.

 

Ein Gedanke zu „Wissen, wie man’s macht“

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