Bernhard Kegel: Das Ölschieferskelett

Bernhard Kegel: Das Ölschieferskelett, (1996). Müchen: Heyne.

Im Ölschiefer der Grube Messel bei Darmstadt findet man herrliche Fossilien von Fledermäusen, Krokodilen und Urpferdchen, die dort im Eozän, also vor etwa 50 Millionen Jahren, in einem See verendeten und bis heute erhalten blieben. An Menschen war damals noch lange nicht zu denken. Und dennoch findet Dr. Axt, der Leiter der Forschungsstation Messel, eines Tages das Skelett eines Homo sapiens im Schiefer. Nicht nur das, es trägt eine Armbanduhr und hat Goldkronen auf den Zähnen!

Ausgehend von diesem ungeheuerlichen Fund entfaltet Bernhard Kegel eine spannende und extrem unterhaltsame Geschichte, in deren Verlauf man eine Fülle von Denkanstößen und Hintergründen zum Thema Evolution ganz nebenbei vermittelt bekommt. Diese sind verpackt in eine fesselnde Handlung, die einem das Weiterlesen zur angenehmen Pflicht macht.

Die spannende Handlung und eine unverkrampfte Herangehensweise an das Thema machen das Buch zu einer attraktiven Lektüre für interessierte Schüler. Einige Studenten machen sich im Buch auf den Weg, den Menschenfund aufzuklären, und aus ihren Diskussionen über die Evolution lassen sich viele anschauliche Erkenntnisse ziehen. Dieser explorative Zugang ist besonders für Leser ohne Vorkenntnisse gut geeignet. Aber auch gestandene Biologen werden durch die neuen Blickwinkel dazulernen können.

Umschlagtext über das Buch

Die Grube Messel bei Darmstadt ist eine der bedeutendsten Fossilienfundstätten der Erde. Jedes Jahr reisen Paläontologen aus aller Welt an, um im Ölschiefer nach den versteinerten Überresten längst vergangener Zeitalter zu suchen.

Als Dr. Axt in einem Schieferblock ein Skelett entdeckt, glaubt er zunächst an einen Irrtum – die Knochen können doch unmöglich Menschenknochen sein? Doch das Röntgenbild belehrt ihn eines Besseren: Im Millionen Jahre alten Schiefer befindet sich das vollständige Skelett eines modernen homo sapiens, komplett mit goldenen Zahnkronen und einer Armbanduhr.

Dieses unmögliche wissenschaftliche Rätsel vermag er nicht zu lösen. Allerdings ahnt er nicht, daß sich zur gleichen Zeit einer seiner Studenten zusammen mit einem zwielichtigen Studienfreund aus Berlin auf eine Reise in die Tschechoslowakei vorbereitet. Mit einem Boot fahren Micha, Tobias, Claudia und Dackel Pencil in eine Höhle und gelangen dort durch ein Zeitloch ins Tertiär, in ein Erdzeitalter, in dem die Entwicklung der Menschheit noch nicht einmal begonnen hatte.

Doch sie müssen feststellen, daß sie trotzdem nicht die einzigen Menschen in dieser Zeit sind – eine ehrgeizige Uniassistentin versucht, in der Vorzeit ganze Arten auszurotten. Auf unerklärliche Weise verschwinden in der ganzen Welt Fossilien aus den Museen. Die Welt, wie wir sie kennen, ist in großer Gefahr.

Ein fundierter und zugleich unterhaltsamer Wissenschaftsroman, der beweist, daß Darwins Theorien keineswegs ein alter Hut sind. Die Evolutionsforschung dürfte heute eines der spannendsten Themen der Naturwissenschaften sein, und Bernhard Kegel gelingt es, seine Leser ganz beiläufig auch mit den neuesten Erkenntnissen dieses Gebiets vertraut zu machen.

Umschlagtext über den Autor

Bernhard Kegel, geboren 1953, lebt in Berlin. Als promovierter Biologe und Käferspezialist führt er Feldforschungen für die Stadt Berlin durch. Außerdem ist Bernhard Kegel Musiker undhat mehrere CDs veröffentlicht. Sein erster Roman Wenzels Pilz wird dem nächst ebenfalls im Heyne Taschenbuch erscheinen.

 

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